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I want you, Babe (Catch me 2) (German Edition) Page 13
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Page 13
»Ist alles okay bei dir?«
»Es war ein Fehler!«, sprach er plötzlich wie aus der Pistole geschossen.
»W-was ...«
Bevor ich etwas erwidern konnte, hatte er sich zu mir bewegt, meinen Nacken ergriffen und mich geküsst.
Das hier war kein Rantasten, kein Versuch, irgendetwas zu starten, dessen Ausgang nicht ganz klar war. Das hier war Leidenschaft. Pure Sinnlichkeit, als ich den Kuss erwiderte und mich seinem Drängen hingab. Wir taumelten hinein in mein Zimmer, Nick hatte wohl die Tür zufallen lassen, ich war nicht mal fähig, meinen Gedankengängen richtig zu folgen, als wir auf mein Bett fielen. Gott sei Dank hielt das kleine Bett uns aus.
»Ich weiß nicht«, murmelte Nick, als er sich von meinen Lippen löste. »Ob ich so lange ...« Er blickte auf seinen Schritt. Die Erektion war nicht zu übersehen.
Und er war nur wegen mir so erregt. Nur wegen mir ...
Ich biss mir auf die Unterlippe und überlegte nicht lang. Nick O’Donnell lag hier auf meinem Bett und sah so ungeduldig aus, wie auch ich mich fühlte. Ich wollte ihn. Ich wollte ihn so sehr, und dass es ihm genauso ging, war ein Hochgefühl, das ich so schnell nicht vergessen wollte.
Ich zögerte nicht mehr. Ich nahm es mir jetzt einfach.
»Babe?« Nick verstand nicht, was ich vorhatte. Vermutlich dachte er noch, ich wollte gehen, so wie er mich stehen gelassen hatte. Aber darüber wollte ich nicht mehr nachdenken. Das war jetzt nicht wichtig.
Ich setzte mich auf seinen Schoß und war froh, wieder ein Kleid angezogen zu haben.
Nicks Hände berührten meine Hüfte, und diese hellblauen Augen, die mich immerzu ansahen, wirkten viel dunkler, viel tiefer, viel ... begieriger. Das spornte mich noch mehr an.
Mein Slip drückte genau an die Stelle, die mich genauso verrückt machte wie ihn. Er schloss die Augen, als ich mich an ihm rieb.
Ich lächelte in mich hinein, weil ich so viel Macht über ihn zu haben schien.
Ich habe Macht über ihn ...
»Wenn du nicht willst, dass ich meinen Anzug ruiniere, Babe, dann ...«
Ich hatte mich mittlerweile so schnell an ihm gerieben, dass ich völlig vergessen hatte, was ich hier eigentlich machen wollte.
Also drückte ich mich herunter und küsste ihn. Den Kuss erwiderte er sofort mit einer Gier, die mich zum Kichern brachte.
»Du hast keine Geduld, oder?«, murmelte ich gegen seine Lippen und unsere Blicke trafen sich.
»Dein Slip ist nass, Weib. Ich spüre es durch meine Hose, also entweder du machst jetzt ...«
Er wollte mir noch die Option lassen. Als gäbe es noch eine Wahl ...
Ich war feucht, ich war mehr als bereit ... Deswegen setzte ich mich wieder auf und begann seinen Gürtel zu öffnen. Nick ließ mich dabei nicht für eine Sekunde aus den Augen. Meine Finger begannen zu zittern, als ich es nicht sofort schaffte, diesen zu öffnen. Plötzlich spürte ich seine Hand auf meinen zittrigen Fingern. Ich sah ihn an. Ein mildes Lächeln schenkte er mir.
»Du musst dir nichts beweisen, Babe ...«
»Ich will aber«, antwortete ich leise.
»Und ich will dich«, antwortete er lächelnd. Ich erwiderte es, weil es sich einfach nur toll anfühlte. Nick fand mich attraktiv und wollte mich!
Ich lachte laut auf, als er sich aufsetzte und mich in seine Arme schob. Seine Lippen berührten meine Halsbeuge und ich seufzte zufrieden auf. Es fühlte sich fantastisch an, wenn er mich küsste.
Seine Lippen fuhren meinen Ausschnitt entlang.
»Bitte ... Nick!« Keine Ahnung, was ich ihm sagen wollte, aber das Pochen zwischen meinen Beinen wurde langsam unerträglich.
Er hob den Kopf und sah mich mit einem Glühen an, das er sicher auch in meinen Augen lesen konnte.
»Was Jill? Was willst du?« Es klang wie eine Warnung, und machte mich etwas nervös. »Sag es mir, und du bekommst es.«
»Ich will dich ... jetzt!«, antwortete ich, ohne eine Sekunde zu zögern.
»Du bekommst mich!« Er küsste mich, dann spürte ich, wie er den Gürtel gänzlich auszog. Seine Hose schob er runter, während ich mich etwas erhob, damit er seine Hose ganz hinunterziehen konnte. Die Unterhose von Calvin Klein war auch direkt verschwunden und ich konnte sehen, wie gut bestückt er war. Instinktiv biss ich mir auf die Unterlippe.
»Jill?«
Ich fühlte mich ertappt, grinste dann aber, als ich mich wieder auf seine Erektion setzte. Nick holte scharf Luft, als nur noch mein Slip die Barriere zwischen uns war. Schnell riss ich ihm das Jackett von den Schultern. Die Fliege saß noch immer perfekt und irgendwie war es total heiß, wenn das so bleiben würde.
Nick berührte meine Wange und blickte mich lange an. »Bekomm ich dich auch, Jill?«
»Bekommst du«, murmelte ich und erwiderte seinen Blick. Er blinzelte nicht einmal, bis ich die Initiative ergriff und ihn wieder küsste. Nick stöhnte in den Kuss hinein, weil ich auch meinen Slip beiseiteschob und ihn in mich aufnahm. Ich wollte keine Sekunde länger warten. Nicht mal nachdenken wollte ich über das, was hier passierte.
Wir beide stöhnten wieder auf, als ich mich langsam auf seinen Penis schob. Es war eng, es war ... ein so tolles Gefühl, dass ich gar nicht mehr sagen konnte, wer sich als erster begann zu bewegen.
Irgendwann bestanden wir nur noch aus Händen, die einander festklammerten. Lippen, die sich nicht voneinander trennen wollten und Geräusche, die immer lauter wurden.
Ich geriet in einen Rausch. Ein Rausch nach mehr von allem. Also steigerte ich das Tempo.
»Fuck, ich komme gleich ... ich kann es nicht ...«, stammelte er und auch ich wollte etwas Ähnliches sagen, aber ich war viel zu sehr gefangen. Mein Unterleib begann zu kribbeln, ich wurde immer lauter, konnte nichts mehr kontrollieren und dann kam ich. Ich biss vor Schreck in seine Schulter. Mir war es egal, dass er noch sein Hemd trug. Ich brauchte ihn.
Nicks Griff um meine Brust wurde fester, als er noch zwei weitere Male in mich pumpte. Ich lag wie ein zufriedenes Kätzchen in seinen Armen, während er seufzend meinen Rücken streichelte, nachdem er fluchend in mir gekommen war.
Wann lag ich das letzte Mal in den Armen eines Mannes? Patrick musste das gewesen sein. Mein süßer, netter Highschool-Freund, der mich über Monate mit Kristy, der Cheerleaderschlampe, betrogen hatte. Und jetzt saß ich auf Nick O’Donnells Schoß, nachdem wir unglaublichen Sex hatten. Wer hätte das jemals gedacht?
Nick
»Du musst jetzt gehen. Ich komme sonst noch zu spät. Amber wartet bestimmt schon.«
Jills Bitte holte mich in die Realität zurück. Das, was hier gerade abgelaufen war, hätte ich niemals verhindern können, weil ich es auch so dringend brauchte. Obwohl ich eigentlich hergekommen war, um ihr zu sagen, dass sie keinen Grund hatte, wütend auf mich zu sein. Aber als sie in diesem Kleid vor mir stand ... was zum Teufel hätte ich denn tun sollen? Meinem Schwanz wieder mal erzählen, dass es nicht ging. Klar. Wie lange wäre das denn noch gut gegangen? Richtig. Gar nicht.
Der Sex war ... ich fand nicht mal ein passendes Wort dafür. Wie sollte man etwas so Tolles beschreiben? Und jetzt tat die Frau - die genau wusste, wie phänomenal es war -, so als wäre nie etwas passiert.
»Jill ...« Ich zog mir meine Hose an, nachdem sie wieder hereinkam. Sie hatte sich wohl auf der Toilette gesäubert. Außer an ihren geröteten Lippen und den roten Wangen sah man ihr nicht an, was wir gerade getan hatten.
Als wäre nie etwas passiert ...
Der Gedanke war bitter. Sehr bitter.
»Ich gehe mit Amber zur Party, darüber diskutiere ich nicht!«, sprach sie und machte mich noch wütender, weil sie lieber nach ihrer Tasche griff, als mir in die Augen zu sehen. Selbst ich hatte so was wie Stolz.
»Mir ist die Party mittlerweile scheißegal!«
Jetzt sah sie mich endlich an und wirkte ziemlich überrascht. Ich war es nicht. Immerhin redete ich seit Tagen gegen eine verdammte Wand.
»Wir hatten gerade Sex, Jill! Du bist keine Frau, die das einfach so ...«
Sie schnaubte nickend. »Da hast du verdammt recht.«
»Dann lass uns darüber reden«, schlug i
ch ihr vor. Ich konnte Winter praktisch lachen hören über meinen eigenen Vorschlag.
»Worüber denn?«, murmelte sie leise, während sie zur Tür ging.
»Ich lass dich in Ruhe. Ich werde das Spiel nicht mehr spielen, Jill. Du musst es nur sagen.« Ich setzte alles auf eine Karte. Und sie reagierte, in dem sie einfach vor der geschlossenen Tür stehen blieb. »Ich weiß, ich habe damit angefangen. Ich habe dich um etwas gebeten, das nicht beinhalten sollte, dass wir ...«
»Dass wir was?«, fragte sie, drehte sich aber immer noch nicht zu mir um.
»Da ist etwas zwischen uns, Jill ... ich weiß es, und du weißt es mit Sicherheit auch«, erklärte ich ihr und ging auf sie zu. Ich hob den Arm, um sie zu berühren, ließ es aber sein. Vielleicht wollte sie gerade nicht berührt werden. Davon hatte ich einfach keine Ahnung.
»Und was sollen wir jetzt tun?«
»Könntest du dich umdrehen, damit ich nicht mehr mit deinem Rücken reden muss? Der wirklich sehr hübsch ist, aber ...«
Sie drehte sich um, und ich fand meine Worte nicht wieder. Ihre Augen wirkten glasig, als würde sie gleich weinen. Mir blieb die Luft weg bei diesem Anblick. Ich wollte alles von ihr, aber ganz sicher nicht diese Tränen. Denn sie kamen, weil sie Angst hatte. Jill konnte ganz einfach nicht mit dieser Situation umgehen.
Wenn sie eine von vielen gewesen wäre, ein Mädchen, das mir scheißegal wäre, das mich nicht ständig zum Lachen bringen würde, mich nicht in meinen Träumen verfolgen würde, dann ... ja dann, gäbe es dieses Gespräch nicht. Ich hätte es akzeptiert, dass sie nicht mehr mit mir reden wollte. Denn das wäre dann auch meine Hoffnung gewesen. Dass es ein One-Night-Stand war und danach alles wieder normal weiterlief.
Aber das hier war keine schnelle Nummer, die ad acta gelegt werden würde. Ich wollte sie. Ich wollte Jill schon, als ich nicht mal wusste, was ich genau wollte. Komisch, aber so war es. Und jetzt durfte ich mit ihr richtig zusammen sein. Ich hatte an der süßen Frucht genascht und ich wäre ein Vollidiot, wenn ich das nicht immer wieder tun wollte!
Jill war kostbar. So kostbar, dass sie es nicht mal wagen sollte, jetzt wieder etwas Falsches zu denken.
»Ich weiß, was du über mich denkst, Jill.«
Sie biss sich auf die Unterlippe. Das machte sie oft, wenn sie sich unwohl fühlte. Dennoch würde ich das Thema ansprechen. Da kam sie nicht wieder raus. Vermutlich war es das erste Mal in meinem Leben, dass ich es bereute, ein dämlicher Footballspieler zu sein.
»Ich meine, ich bin selbst schuld. Wir sind schuld. Immerhin haben wir uns oft wie die letzten Idioten verhalten. Okay, du hältst mich für einen Studenten, der zu viele Frauen hatte und sich wie ein Idiot verhält, aber ... wenn ich mit einer Frau zusammen bin, dann länger. Ja, es gab One-Night-Stands, aber nicht so viele, dass ich zig Finger bräuchte, um sie zu zählen. Du bist kein Typ für etwas Lockeres, eine Affäre oder so. Dass du deswegen denkst, wir könnten nicht zusammenpassen, ist verständlich. Aber falsch!«
Ihr Blick traf wieder meinen. Oh, Mann, sie hat mich so was von an der Backe ...
»Du willst mit mir zusammen sein? So richtig?«, fragte sie ungläubig.
Ich nickte und versuchte über ihre ungläubige Miene nicht zu schmunzeln. Das hier war wichtig. Ich musste ihr zeigen, dass ich es ernst meinte.
»Du musst das nicht tun, nur weil wir Sex hatten.«
»Oh, großer Gott, Jill. Hör doch auf!«
»Warum bist du jetzt ...«
Ich ließ sie allein stehen und begann in ihrem kleinen Zimmer herumzulaufen.
»Ich versuche dir ständig zu zeigen, dass du ein völlig falsches Bild von mir hast. Winter sagt selbst ...«
»Du hast mit Winter über uns geredet?«
»Auch wenn das schwer zu glauben ist, aber er hat wenigstens Augen im Kopf!«, machte ich ihr klar.
»Hey!« Jill verschränkte die Arme vor der Brust. Sie sah echt aus wie eine Lady aus den Fünfzigern. Nie hätte ich gedacht, dass mich so ein Look um den Verstand bringen würde. Und dazu dieses Kleid ... wenn ich nicht gerade erst Sex gehabt hätte, würde ich sie gerne wieder ...
Nein! Hier gibt es etwas zu klären! Später vielleicht.
»Was willst du eigentlich noch von mir hören? Ich habe dir gesagt, dass wir zusammenpassen. Ich bin nicht wie ein Arschloch abgehauen, nachdem wir Sex hatten.«
»Das beweist noch gar nichts«, betonte sie.
»Was willst du denn noch hören?«
Sie öffnete den Mund, schloss ihn aber wieder. Und da machte es »Klick.« Jill wollte etwas hören, das ich noch nie ausgesprochen hatte. Niemals. Deswegen versuchte ich etwas anderes.
»Du bist ungeschickt mit Eis, mit Muffins ...«
Jill schnaubte, aber ihre Reaktion war mir egal.
»Du glaubst, du wärst zu dick.«
Ihre Wangen glühten, aber sie sagte nichts weiter dazu.
»Aber wenn wir mal über deine eigene Wahrnehmungsstörung hinwegsehen,
willst du helfen. Du hast mir geholfen, du hilfst Amber. Es ist erstaunlich.« Ich lächelte. »Wenn Amber in Schwierigkeiten ist oder du das Gefühl hast, sie benötigt Hilfe, setzt du dich für sie ein. Das hast du all die Jahre schon so gemacht, wenn Blake und sie aneinandergeraten sind. Und wenn du angegriffen wirst? Dann nimmst du es dir so sehr zu Herzen, dass ich allein bei dem Gedanken, wie verletzt du dann bist, jedem eine reinhauen möchte.«
Jill wirkte erstaunt. Sie hatte wirklich keine Ahnung, wie lange ich sie schon beobachtet hatte. Das wurde mir auch selbst jetzt erst klar. Jedes Mal wenn ich sie neben Amber stehen sah, wenn Blake und ihre beste Freundin mal wieder etwas auszutragen hatten, beobachtete ich lieber Jill.
»Ich ... ich wusste nicht, dass du so über mich denkst.«
»Weil du dir nicht vorstellen kannst, was du in mir auslöst, Jill. Aber das ist mir jetzt egal. Ich ... will keine Spielchen mehr spielen. Ich will mit dir zusammen sein. Ohne ein Skript, ohne Hintergedanken. Du musst nur endlich begreifen, dass Menschen sich ändern können. Nicht jeder wird dir wehtun, verstehst du?«
Irgendein Arsch hatte sie verletzt. Das stand fest. Nicht umsonst würde sie sich so verhalten. Aber ich konnte nichts für ihr Erlebtes.
»Nick ...« Sie schloss die Augen, wirkte gequält. Bevor sie etwas sagte, das sie bereuen würde, hob ich die Hand.
»Du weißt, was ich will. Jetzt bist du dran.«
Auch wenn ich es nicht wollte. Ich verließ sie, ohne sie noch einmal zu berühren. Das war wohl das Schlimmste. Jill nicht anzufassen. Ihre warme Haut nicht unter meiner zu fühlen, diesen Blick nicht zu erwidern und sie nicht einfach wieder zu küssen.
Was ich jetzt nicht tun sollte, war, Jill jetzt zu bedrängen. Nicht, wenn sie sich gerade so schwach und hilflos fühlte.
Sie würde begreifen, dass ich nicht der Böse war. Sie würde es begreifen ...
Das redete ich mir zumindest ein, bis Kelly begann alles zu ruinieren.
Die Mottoparty zu Halloween übertraf wieder mal alles. Es gab tolles Essen, genug zu trinken und die Deko war der Hammer. Es war alles perfekt abgestimmt. Unser Direx wusste, dass er sein Bestes geben musste. Denn wenn man auf einem College mit 10.000 Studenten offiziell Partys an Halloween verbietet, musste eine alternative Lösung her. Und das schaffte er, indem er jedes Jahr hier in der Sporthalle 'ne dicke Mottoparty schmiss. Alkohol war zwar nicht erlaubt, aber die Professoren schauten darüber hinweg. Lieber sollten wir hier saufen, als in den zig Verbindungshäusern.
Und jetzt saßen wir Idioten hier. Winter war bereits angetrunken, und wie immer fand er Spaß daran, andere bloßzustellen. Aber das hier war einfach zu viel des Guten.
Kelly hatte die glorreiche Idee, »Ich habe nie ...« zu spielen. Fuck. Den Scheiß spielten wir das letzte Mal, als wir alle stockbesoffen waren, am liebsten jedes Chick auf dem Campus vögeln wollten - es natürlich auch taten -, und Kelly damals noch echt witzig fanden.
Jemand stellte eine Frage in Form des Satzes »Ich habe nie ...« Lautete die Antwort »Ja«, musste man ein Schluck trinken. Bei »Nein« blieb der Becher auf dem Tisch stehen.
Aber jetzt war alles anders. Das sah ich in Blake
s Gesicht, der Amber mit so einer Panik anschaute, dass nur ich es wirklich erkennen konnte. Er wirkte nervös, suchte einen Ausweg aus dem Mist, aber was sollten wir tun? Amber und Jill wirkten leicht verwirrt.
»Aaalso ...« Kelly hob siegessicher ihren Becher. »Ich habe noch nie an einem ungewöhnlichen Ort Sex gehabt.«
Wir tranken alle, außer Jill. Auch wenn diese Erfahrungen zu mir gehörten, wusste ich, wie verletzt sie war. Immerhin wollte ich ihr ja beweisen, dass ich dieser Typ nicht mehr war.
»Wodka?«, hakte Amber nach, nachdem sie getrunken hatte.
»Zu viel für dich?«, antwortete Kelly ihr spitz.
Ich ließ Jill nicht aus den Augen.
»Baby«, seufzte ich, aber sie starrte einfach nur geradeaus, als würde sie mich völlig ausblenden.
»Du bist dran, Blake«, erklärte Kelly mit zuckersüßer Stimme, die natürlich nicht echt war. Warum im Gottes Namen musste Blake sie so reizen? Hätte er das alles nicht eher mit ihr beenden können? Ich musste gerade davon reden ...
Kelly wollte sich rächen, weil Blake sie für Amber abserviert hatte. Wir alle waren nicht blöd. Aber dass wir den Scheiß jetzt alle ausbaden mussten, war doch einfach Kacke!
Ich sah zu Blake, dessen Kiefermuskeln wie verrückt arbeiteten. Er war wütend, was ich ihm nicht übel nehmen konnte.
»Und wehe, du sagst nichts Interessantes«, kam es von Kelly.
Er hob den Arm, und ich erwartete wirklich nix Dramatisches. So dumm wäre Blake nicht.
»Ich habe noch nie das Auto des Direx mit meinen beiden Idioten Nick und Winter angezündet.«
»Alter«, kommentierte ich seinen beschissenen Kommentar und trank einen Schluck. Winter lachte lauthals darüber, ich aber bekam langsam Schweißperlen.
Jills Blick schoss zu mir, als ich mich zu ihr umdrehte. Sie wirkte kühl, so kühl, dass es mir noch mehr Sorgen machte. Was dachte sie wohl?
Als nächstes war Amber dran. Sie würde sicher nichts ausgraben, das noch heikler werden würde als Kellys Spruch.
»Ich habe noch nie für eine gute Abschlussnote mit einem Professor geschlafen!«
Winter lachte wieder lauthals mit, mir blieb die Spucke weg, als Kelly tatsächlich den Becher hob. Amber wusste genau, wer hierbei antworten würde. Blake neben mir wirkte so angespannt, dass seine Vermutung, es könnte auch Amber gewesen sein, sofort von ihm abfiel, als ihr Becher auf den Tisch unberührt blieb.