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I want you, Babe (Catch me 2) (German Edition) Page 12
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Page 12
»Ich glaube, wir beide kennen nur einen Dave«, antwortete er mir mit sehr viel Spott in der Stimme. Zu viel Spott, wie ich fand.
Er sah sich jetzt in meinem Zimmer um. Viel Platz bot der Raum nicht, aber ich hatte es gemütlich eingerichtet. Nick sah sich gerade mein Bücherregal an.
»Ich kenne zufällig noch einen. Er arbeitet in L.A., an einer Tankstelle. Und er ist ziemlich nett«, sprach ich stolz und erwähnte natürlich nicht, dass Dave eigentlich David genannt werden wollte und über 50 Jahre sowie verheiratet war.
Nick drehte sich um und lehnte sich an meinen kleinen Schreibtisch. Die Szene erinnerte mich an letzte Woche. Da saßen wir beide an seinem Tisch und er hatte mich geküsst.
»Ich rede von dem Penner, der dich angemacht hat. Der Dave, in den du die ganze Zeit über verschossen bist!«, sprach er mit zusammengepresstem Kiefer.
»Verschossen war«, verbesserte ich ihn.
Er schnaubte. »Oh, Verzeihung.«
»Das ist ein Unterschied, Nick! Ich bin es nicht mehr, nachdem ich herausfinden musste, dass Dave nicht mal bei vergebenen Frauen haltmacht. Ja, ich wusste, er hatte so seine Affären. Aber niemals hätte ich gedacht, dass es ihm egal ist, ob da jemand ist, den es verletzt, wenn man sich nimmt, was einem nicht gehört!«
Meine Stimme brach am Ende. Dieses ganze Thema lag viel zu frisch in meiner Erinnerung. Ich fühlte Nicks Blick auf mir, aber lieber starrte ich meine blaue Bettdecke an.
»Wegen der Sache in der Mensa ...«
»Ich habe meinen Job gut gemacht!«, teilte ich ihm mit, ohne ihn anzusehen. »Du wolltest, dass sie es glauben. Ich saß auf deinem Schoß, Nick, und es sah echt aus. Blake sagte ja auch, dass ...«
»Oh ja, es war echt, das kannst du mir glauben«, lachte er kurz auf. Ich biss mir instinktiv auf die Unterlippe, als sich unsere Blicke trafen. Es lag etwas in seinen Augen. Ein ernster Ausdruck, und dann fiel sein Blick wieder auf den unteren Teil meines Körpers. Ich folgte seinen Augen, und seufzte genervt auf. Wo war nur das Loch, in dem ich mich verstecken konnte? Mein Kleid war fast bis zu meinem Slip hochgerutscht. Räuspernd zog ich den Stoff nach unten und ich spürte, wie meine Wangen wärmer wurden.
»Warum haben wir uns gestritten, Nick?«
»Weil du dich in Dinge einmischst, die dich nur bedingt etwas angehen«, antwortete er ohne zu zögern.
»Was?« Ich setzte mich auf. »Amber ist meine beste Freundin, und Blake offensichtlich ein Mistkerl, der sich gleich das nächste Mädchen nimmt. Dass du da immer noch glaubst, dass ich still dabei zusehe, wie sie ...«
»Blake hat keine Ahnung, wie er mit den Gefühlen umgehen soll, die er für deine Freundin hat, Jill. Er saß vorhin Stunden auf der Couch und heulte herum, weil sie ihn ignoriert. Glaub mir, das macht kein Typ, der sie nur mal eben in der Besenkammer vögeln will.«
Ich runzelte die Stirn und nahm jede Bewegung wahr, als er zu mir kam und sich vor mich hinkniete.
»Hör auf, dich hinter Amber zu verstecken. Hör auf, uns hinter Amber und Blake zu verstecken.«
Ich öffnete überrascht den Mund, als seiner schon auf meinem landete. Ich reagierte sofort auf seine weichen einladenden Lippen und fiel mit ihm auf mein Bett. Ich bestand nur noch aus Gefühlen, die nicht mehr jugendfrei waren.
Nicks Hände fanden den Weg unter mein Kleid, ich spreizte die Beine und wollte nur angefasst werden. Von Nick. Von diesem heißen, attraktiven Typen, der mich auch wollte. Seine Erektion drückte gegen meinen Oberschenkel, als er halb auf mir lag und wir uns wild küssten.
»Bitte«, murmelte ich, als er begann meinen Hals zu küssen. Die Haut dort brannte lichterloh, Gänsehaut stellte sich an meinem gesamten Körper ein und mein Höschen war so feucht.
»Was willst du, Babe?«
»Dich«, stöhnte ich, als seine Hand sich in meinem Höschen befand, und er mich dort begann zu massieren. Instinktiv presste ich mich noch näher an ihn ran. Eigentlich lag ich schon eng an ihn gedrückt, weil ich selbst jetzt seine Muskeln unter dem Shirt spüren konnte, aber mein Körper hörte nicht auf mich. Er wollte ganz einfach immer mehr.
»Du musst schon genauer sagen, was du willst«, flüsterte er mit rauer Stimme und begann, meine Brust vom Stoff zu befreien.
»Ich will ... ich will, dass du mir zeigst, wie es sein kann, einfach nur zu fühlen. Mehr nicht ... nur fühlen ...«, antwortete ich und schloss genüsslich die Augen, als ... seine Berührungen plötzlich stoppten und er aufstand. Aufstand? Ich öffnete die Augen und sah zu, wie Nick, leider immer noch nur neben mir saß. Er sollte mehr tun. Ich brauchte mehr!
Ich zog instinktiv die Beine an meinen Körper und fühlte mich plötzlich total unwohl. Hatte ich etwas falsch gemacht?
Nick fuhr sich durch sein durcheinandergeratenes Haar, dann seufzte er. Nicht einmal versuchte er meinen Blick zu suchen, und das verstörte mich noch mehr.
»Besorg dir ein Kleid für die Mottoparty«, sagte er mit viel zu ruhiger Stimme, dann stand er auf und verließ mein Zimmer.
Ich wollte ihm hinterherrufen, ihn anschreien, ihn ...
Meine Lippen bebten, weil er sie noch kurz zuvor berührt hatte und weil er mich kommentarlos zurückgelassen hatte.
Nick
Ich ignorierte die Leute um mich herum, obwohl ich für manche einen fürchterlichen Eindruck machen musste. Kein Wunder. Ich war auf hundertachtzig.
»Aus dem Weg«, herrschte ich irgendeinen Studenten an, der sofort gefühlte dreißig Meter Abstand nahm.
Kurz vor Beginn kam ich an dem Raum an, den ich die ganze Zeit gesucht hatte. Es war einer der größten Seminarräume, die wir in Berkeley hatten, deswegen suchten meine Augen erst mal nach ihr. Nach der Frau, die ich zurückgelassen hatte, weil sie ...
Mein Blick fiel auf ihren Hinterkopf. Ich wusste sofort, dass sie es war, weil ihr Lachen zu hören war. Ihr Lachen? Sie saß neben einem Kerl, das konnte ich erkennen. Ohne darüber weiter nachzudenken, lief ich die Stufen herunter.
»Du bist bescheuert«, hörte ich sie reden.
Vor den beiden blieb ich stehen.
»Was zum Teufel machst du hier?« Winter saß neben ihr. In Geschichte!
Ich bekam natürlich mit, wie Jill ihre Miene vor mir verschloss. Winter jedoch grinste nur spitzbübisch, als wüsste er etwas, das ich nicht wusste. Er hatte einen Arm um ihre Stuhllehne gelegt und saß viel zu dicht neben ihr.
»O’Donnell, hey, was geht?«
»Was geht? Was machst du hier?«, fragte ich ihn direkt.
»Na, das Gleiche wie du«, antwortete er und zwinkerte mir verschwörerisch zu. Und was sollte diese Geste jetzt bedeuten? »Ich habe Jill im Flur getroffen und da beschloss ich ...«
»Mir ist scheißegal, was du beschlossen hast. Verzieh dich!«
Winter fand meine Drohung witzig, denn er schmunzelte noch immer. Wenn Jill nicht zwischen uns sitzen würde, hätte ich ihm anders gezeigt, wie ernst mir das war.
»Hör auf, ihn anzumachen. Ich habe Winter angeboten ...«, begann jetzt auch noch Jill Partei für ihn zu ergreifen, aber mich interessierte das gerade einen Scheiß, was meine Freundin über Winter zu sagen hatte.
Ich berührte ihre Stuhllehne und beugte mich vor. Nah genug, damit sie etwas zurückschreckte.
»Deine Antwort interessiert mich gerade recht wenig. Ich würde gerne wissen, warum irgendein Idiot herumerzählt, dass die Braut von Nick allein zur Mottoparty geht!«
Jill wirkte überrascht, aber verneinte das Gerücht auch nicht.
»Ich gehe nicht allein hin. Amber und ich ...«
»Amber und du?«, fragte ich entsetzt. »Dir ist schon klar, dass wir beide ...«
Sie hob warnend die Hand. »Wir beide? Was sind wir beide denn, Nick? Sag schon, was sind wir?«
Sie stand auf und kramte ihr Zeug zusammen. Irritiert schaute ich mir das an.
»Ich habe dir geholfen. Mehr als einmal. Mehr als ich wollte«, redete sie weiter und griff ihre Tasche. Sie trug heute ein Kleid in Hellrosa. Es wirkte ganz und gar nicht tussig, weil es Jill war, die es trug. Die Jill, die mich in ihrem Zimmer gebeten hatte, »nur fühlen zu wollen«. Mehr wollte sie von mir nicht. Die Wahrheit darübe
r tat noch immer verflucht weh. »Dann haust du einfach ab, nachdem ich ...« Jill schloss die Augen, wirkte gequält. Ihre Schultern hingen herab und plötzlich war die Wut über Jill wegen der Mottoparty verflogen.
Es hatte sie viel Überwindung gekostet, als sie sich mir hingab. Das war mir klar, als sie mir ihr Vertrauen schenkte. Ich brauchte drei Duschrunden, um die Nässe und ihren Geruch aus dem Schwanz und meinem Kopf zu bekommen.
»Babe ...«
Sie öffnete die Augen und erwiderte meinen Blick mit so viel Zorn und Enttäuschung, wie sie wohl aufbringen konnte. Auch so war sie wunderschön. Jill besaß eigentlich nichts, das mich wohl jemals abstoßen würde. Und sie begriff es einfach nicht. Weil ich es falsch angegangen habe.
»Was willst du denn noch, Nick? Mich weiter demütigen? Was willst du von ...«
»Vielleicht solltet ihr das woanders klären«, mischte sich jetzt Winter ein und zeigte auf die Professorin, die gerade die Stufen herunterkam.
»Da gibt es nichts zu klären!«, antwortete Jill und ließ uns beide stehen.
»Nur ein Idiot, der nicht weiß, was er an ihr hat, lässt es zu, dass sie ihren eigenen Kurs vorzeitig verlässt«, mischte Winter sich wieder ein.
Ich schnaubte und ging hinaus, selbstverständlich folgte er mir. Es waren noch ein paar Leute im Flur, einige nickten uns zu, andere zwinkerten uns zu - vorzugsweise Frauen. Selbst Winter ignorierte sie diesmal.
»Also, was hast du angestellt?«
Die Frage musste ja kommen. Aber wen hatte ich schon zum Reden? Blake war zu sehr in seiner rosaroten Wolke gefangen, Jason war nie mehr als ein Teamkollege gewesen, und meine Eltern waren überhaupt gar kein Thema für so etwas. Winter wusste als Einziger Bescheid über Jill und mich ...
Wir kamen draußen an und setzten uns auf eine der Bänke.
»Keine Ahnung, was ich mir bei der ganzen Sache gedacht habe«, begann ich und stützte mich mit den Ellbogen auf meinen Knien ab. Ich beobachtete die Umgebung. Ein Student rauchte, während er dabei telefonierte. Eine größere Gruppe lernte auf der Wiese und sie genossen dabei das schöne Wetter. Ein Pärchen saß an einem Baum und kicherte.
»Ich glaube, du hast gar nicht gedacht. Das war wohl auch so bei Blake. Er hat auch nicht gecheckt, dass dieser Stress mit seiner Brillenschlange ein sehr langes Vorspiel gewesen ist«, erklärte Winter, griff in seine Tasche und steckte sich einen Kaugummi in den Mund. Er hielt mir auch einen hin, ich verneinte aber.
»Wenn das zwischen Jill und mir ein Vorspiel sein soll, dann ...« Ich schnaubte. »Muss der da oben einen wahnsinnigen Humor haben.«
»Ne, ich glaube eher, ihr beide habt absolut keinen Schimmer, was ihr da macht.«
Ich sah ihn abwartend an.
»Meine Fresse, du bist Nick O’Donnell, der Footballstar. Natürlich bist du jetzt nicht so beliebt wie ich oder so was ...«
»Komm auf den Punkt«, seufzte ich, weil das ja hoffentlich noch irgendwo hinführte.
»Seit wann lässt du dich von irgendwem stoppen?«
Ich runzelte die Stirn.
»Du spielst im Footballteam, trotzdem liest du ständig zu dicke Bücher. Falls du es nicht weißt: Das tun wir Footballspieler nicht! Du trinkst weniger als wir alle zusammen, ob wir gerade die Meisterschaft gewonnen haben oder nicht. Und beim Thema Frauen? Da bist du einer der wenigen, die zugeben, 'ne Beziehung führen zu können.«
Ich wollte gerade etwas erwidern, da redete Winter schon weiter.
»Trotzdem bist du der Meinung, Jill nur für dich zu gewinnen, indem du sie anlügst. Warum versuchst du es bei ihr nicht einfach mit der Wahrheit?«
Ich biss mir auf die Innenseite meiner Wange und seufzte dann. Ich ignorierte, dass es ausgerechnet Winter war, der mir mehr als bewusst machte, was für einen Mist ich gebaut hatte.
»Jill ist ... anders.«
Ich sah, wie er die Augen verdrehte. »Dir ist schon klar, dass Blake genauso über Amber spricht. Ich brauche mal Einzelheiten ...«
»Sie ist taff, klug, gibt ... Widerworte. Sie will mich nicht beeindrucken, aber sie tut es, weil Jill sie selbst ist. Da ist nichts Künstliches an ihr. Wenn sie in diesem hässlichen Badeanzug vor mir steht, da ...« Ich grinste, als mir ihr geschockter Ausdruck in den Sinn kam. »Sie ist tollpatschig, aber das ist süß. Es ist ... nicht gespielt. Du musst dir keine Sorgen machen, dass sie Dinge sagt, die sie nicht so meint ...«
»Mmh ...« Winters komisches Geräusch verstand ich jetzt nicht. Er sah es auch in meinem nachdenklichen Blick.
»Was?«
Er schüttelte den Kopf und nahm sich seinen Rucksack, um aufzustehen.
»Du und Blake seid so verknallt, dass es echt schon nicht mehr lustig mit anzusehen ist.«
Dazu konnte ich nichts sagen, weil ...
Er schien gehen zu wollen, drehte sich aber noch mal zu mir um, während er einem Mädel, das an uns vorbeiging, zuzwinkerte.
»Du bist felsenfest davon überzeugt, dass sie dir nie etwas vorspielt?«
Ich nickte.
»Tja, zu dumm, dass sie der felsenfesten Überzeugung ist, dass ihr zwei nur eine Abmachung habt!« Dann klopfte er mir auf die Schulter, als würde ich das brauchen, und verschwand dann.
Eigentlich war der Plan gewesen, Jill klarzumachen, dass sie mit mir zur Mottoparty gehen sollte. Aber was hatte ich erwartet? Ich ließ sie allein zurück in ihrem Zimmer, halbnackt und ... ich schüttelte den Kopf, um diesen Gedanken aus der Birne zu bekommen. Es war einfach nur lächerlich. Ich hätte mit ihr schlafen können und tat es nicht, weil ich ihr nicht nur zeigen wollte, wie es war, »nur« zu fühlen. Sie sollte mich in ihrem Leben haben wollen, nicht nur fürs Bett, verdammt!
Jill
»Ich möchte gerne einen Kaffee mit extra Sahne und einen Milchkaffee«, gab ich unsere Bestellung auf. Amber hatte sich bereits einen Platz gesucht.
Die Bedienung nickte. Ich dachte an die Begegnung mit Nick zurück. Instinktiv verwandelte sich dieser Gedanke in Stress, und bei Stress musste ich jedes Mal etwas essen.
»Und einen Muffin bitte, zwei Muffins.«
Die Bedienung musterte mich. »Noch etwas?«
»Das wäre alles.«
Als ich zurück an den Tisch ging, tippte Amber gerade wild an ihrem Handy herum. Wie war das? Sie hielt nicht viel von Handys und dem ganzen Kram?
Seit Blake warf sie quasi alles über den Haufen.
»Ich hab dir noch 'nen Muffin mitgebracht.«
»Danke, aber ...« Sie sah auf den Muffin und verzog den Mund. »Ich krieg irgendwie in letzter Zeit kaum etwas runter.«
Ich seufzte. »Du bist verliebt.«
Sie sagte nichts, als ich herzhaft in den Muffin biss. Moment mal ... sie sagte nichts?
Ich sah zu Amber, die überall hinsah, nur nicht zu mir, während sie von ihrem Milchkaffee trank.
»Oh, mein Gott«, hauchte ich.
»Wie geht's Nick?«, lenkte sie ab und hatte natürlich Erfolg damit.
»Gut«, antwortete ich und räusperte mich wie blöde.
»Lügnerin! Seit wann geht man mit der besten Freundin statt mit dem Freund zur Mottoparty?«
»Und du willst gar nicht hingehen!«, warf ich ihr vor.
Wir beide sahen uns wutentbrannt an.
»Wir sind schon verkorkst«, grinste Amber jetzt und ich erwiderte es.
»Irgendwie schon.«
»Jill! Hey, wir haben uns aus den Augen verloren!«
Dave. Er war gerade hereingekommen. Ambers Stirn runzelte sich, sie sagte aber nichts dazu.
»Hey, Dave«, murmelte ich und trank hastig ein Schluck von meinem Kaffee.
Er sah wieder mal viel zu gut aus. Das tat seinem Charakter nicht gut, musste ich leider zugeben. Ich hörte ein paar Mädels hinter uns kichern. Wenn die wüssten, wie Dave wirklich war ...
»Ich hatte eigentlich gehofft ...«
»Wir müssen lernen, Dave«, mischte sich Amber jetzt in das Gespräch ein.
Dave sah ganz genau, dass wir hier nur tranken und Muffins aßen. Aber er lächelte diese Tatsache einfach weg. Ich konnte mir gut vorstellen, dass er so bei vielen Dingen reagierte.
»Sicher, wir
sehen uns«, verabschiedete Dave sich und lief zu der Schlange, um sich etwas zu bestellen.
Ich sah ihm einen langen Moment nach, dann drehte ich mich wieder um. Ambers Blick traf meinen. Sie hatte mich die ganze Zeit über beobachtet.
»Was?«
»Wir reden in letzter Zeit viel zu wenig über dich. Was läuft bei dir?«
Ich seufzte und schloss kurz die Augen. »Wenn ich das wüsste.«
Amber und ich sprachen nicht mehr wirklich viel miteinander, nachdem Dave gegangen war. Es lag einfach daran, dass ich nicht reden wollte. Sie war durcheinander genug wegen dieser ganzen Blake-Sache. Ich würde da nur stören.
Und jetzt saß ich in meinem Zimmer und zupfte an meinem neuen Kleid. Ich hatte Amber dazu überredet hinzugehen, aber selbst ich war mir nicht mehr sicher. Sollte ich auf diese blöde Mottoparty überhaupt noch gehen? Wem wollte ich einen Gefallen tun? Nick?
Mein Kleid war untenrum breiter, ein dicker Unterrock war dafür verantwortlich. Es war schwarz, mit großen weißen Punkten gemustert. Mein Haar war hochtoupiert, und ja, ich fühlte mich wie in den fünfziger Jahren. Und trotzdem ... ich drehte mich im Kreis und sah mich wieder in meinem kleinen Spiegel an der Wand an.
Meine Wimpern hatten eine Menge Volumen, sodass ich wie eine Diva aussah. Ich lächelte, als es plötzlich an der Tür klopfte.
Amber konnte es nicht sein, wir wollten uns vor der Halle treffen.
»Ich bin's«, rief Nick durch die Tür.
Einmal holte ich tief Luft, dann öffnete ich sie. Nick lief vor der Tür auf und ab, als er seinen Kopf hob und abrupt stehen blieb.
Er trug einen Smoking ... oh Gott, er sah aus wie ein junger, heißer James Bond.
»Oh, du hast die Tür aufge ...« Er wirkte überrascht, dann ging ein Ruck durch seinen Körper und ... er starrte mich mit großen Augen an. »Ähm ... irgendwie muss ich mich noch mal sammeln. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass du so schnell die Tür öffnest. Nicht so.«
Nick wirkte ziemlich durcheinander, ließ mich aber für keinen Moment aus den Augen.
»Ich bin mit Amber verabredet, Nick.«
Er blinzelte nicht einmal, als ich ihn ansprach. Was war denn los mit ihm?